Vorbereitung zum Start des MSG-3 am 19. Juni 2012
Darmstadt, 30. März – EUMETSAT bereitet derzeit die Verschiffung des dritten Meteosat der zweiten Generation (MSG-3) nach Französisch-Guyana für den 13. April vor. Der Satellit soll am 19. Juni 2012 vom europäischen Weltraumbahnhof Kourou aus starten und die Kontinuität der Echtzeit-Wetterüberwachung aus geostationärer Umlaufbahn 36.000 km über der Erde sichern
05 November 2024
30 March 2012
Dieser Dienst, der derzeit vom Meteosat-9 und dem in die Jahre gekommenen, im August 2002 gestarteten Meteosat-8 geleistet wird, ist von kritischer Bedeutung, um die Sicherheit von Leben, Eigentum und Infrastruktur zu gewährleisten, insbesondere bei Extremwetterlagen. Der Starttermin des MSG-3 wurde gewählt, um einen reibungslosen Übergang vom Meteosat-8 zu ermöglichen, der seine erwartete Nutzungsdauer deutlich überschritten hat.
Nach der Aktivierung und Prüfung seiner Systeme und Instrumente wird der MSG-3 in Meteosat-10 umbenannt. Zusammen mit dem im Dezember 2005 gestarteten Meteosat-9 wird er das Zweisatellitensystem Meteosat Second Generation bilden, das EUMETSAT betreibt, um die Wetterdienste bei einer ihrer schwierigsten Aufgaben zu unterstützen, dem „Nowcasting”. Dabei werden in Echtzeit sich schnell entwickelnde, schwere Wetterphänomene wie Gewitter oder Nebel erfasst, ihre Entwicklung über einige Stunden vorhergesagt und entsprechende Warnungen herausgegeben. Das Nowcasting erfordert hochwertige Bilder der Atmosphäre in sehr kurzen Abständen, die nur hochentwickelte geostationäre Satelliten aus dem All liefern können.
Der MSG-3 (Meteosat-10) wird alle 15 Minuten ein vollständiges Abbild des europäischen und des afrikanischen Kontinents liefern sowie von Teilen des Atlantischen und Indischen Ozeans, während der Meteosat-9 in kürzeren Abständen alle fünf Minuten Bilder von Europa liefern wird.
Außerdem wird der MSG-3 die 35 Jahre umspannenden Klimaaufzeichnungen durch die Meteosat-Reihe seit 1977 fortsetzen und einzigartige Informationen zu Höhenwinden liefern, die aus den beobachteten Verschiebungen von Wolkenobergrenzen und Wasserdampfmustern abgeleitet werden.
Die MSG-Satellitenreihe ist das Ergebnis eines erfolgreichen Kooperationsmodells mit der Europäischen Weltraumorganisation (ESA), die den Satelliten gemäß den Anforderungen von EUMETSAT entwickelt und wiederkehrende Einheiten in deren Namen von der europäischen Raumfahrtindustrie beschafft. Alle MSG-Satelliten werden von einem europäischen Konsortium unter Leitung von Thales Alenia Space hergestellt.