Im Rahmen seiner heutigen Versammlung in Darmstadt hat der EUMETSAT-Rat eine Investition in Höhe von 26,8 Millionen Euro über die nächsten drei Jahre genehmigt. Damit soll die Vorbereitungsphase für neue Satellitensysteme finanziert werden, die die Präzision der Wettervorhersage in Zukunft deutlich verbessern sollen.
Die Behörde setzt auf diese Weise die Arbeit an ihren EPS-Missionen (EUMETSAT Polar System) Aeolus und Sterna fort, die jeweils zur Messung von Windgeschwindigkeiten sowie der Temperatur und Luftfeuchtigkeit in der Erdatmosphäre vorgesehen sind.
Auf der Grundlage dieser Arbeit wird der Rat bis Mitte 2025 entscheiden, ob die beiden Programme fortgesetzt werden.
„Unser Ziel ist es, den Wetterdiensten unserer Mitgliedsstaaten die Daten zur Verfügung zu stellen, die sie brauchen, um rechtzeitig präzise Wettervorhersagen erstellen zu können, die die Bevölkerung schützen und der Wirtschaft zugute kommen“, erklärt EUMETSAT-Generaldirektor Phil Evans.
„Die Entscheidung des Rates ist ein wichtiges Commitment für diese beiden innovativen Satellitensysteme.“
Die Mission EPS-Sterna soll die Erstellung atmosphärischer Temperatur- und Feuchtigkeitsprofile ermöglichen. Die Mission könnte die mittel- bis kurzfristigen Wettervorhersagen weltweit, aber auch das regionale Nowcasting in den höheren geografischen Breiten deutlich verbessern.
EPS-Sterna ist als Konstellation von Mikrosatelliten geplant. Basis soll der Arktische Wettersatellit sein, der von der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) entwickelt wurde und 2024 an den Start gehen soll.
EPS-Aeolus soll Nachfolger der ESA-Mission Aeolus Earth Explorer werden, die derzeit im Orbit in Betrieb ist. EUMETSAT würde das Messinstrument und den Satelliten der Aeolus-2-Mission betreiben. Die Entwicklung wurde im letzten Monat vom Ministerialrat der ESA genehmigt. Geplant ist die Bereitstellung eines wiederkehrenden Satelliten, der mehr als 10 Beobachtungsjahre abdecken soll.
Aeolus soll es ermöglichen, durch Messung des Doppler-Effekts des rückgestreuten Signals eines UV-Lasers Windvektoren vom Boden bis in eine Höhe von 30 km zu bestimmen.
Dieses derzeit noch nicht angewendete Beobachtungsverfahren kann die Qualität von Wettervorhersagen nachweislich verbessern.
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