In Leuk betonte Bundesrat Berset, wie wichtig die internationale technische und wissenschaftliche Kooperation beim Betrieb von Wettersatelliten ist. Er hob die zentrale Bedeutung der Europäischen Organisation für die Nutzung meteorologischer Satelliten (EUMETSAT) hervor und deren Aufgabe, diese Beobachtungsdaten den Mitgliedsstaaten zur Verfügung zu stellen.
Wettersatelliten liefern zum Beispiel Informationen zur Wolkenentwicklung, zur Konzentration von Wasserdampf in der Atmosphäre und zu Temperatur- und Feuchtigkeitsprofilen. Damit spielen sie eine entscheidende Rolle für die Wettervorhersage, die Verbesserung von Unwetterwarnungen und die Untersuchung des Klimawandels.
Die neuste Generation von Wettersatelliten, die Ende 2022 startet, verspricht neue Möglichkeiten für die Entwicklung von neuartigen meteorologischen und klimatologischen Daten sowie Produkten. So lassen sich anhand der Satellitendaten künftig in Sekundenschnelle Gewitteraktivitäten überwachen, das Potenzial zur Nutzung von Sonnenenergie optimieren sowie beispielsweise die Qualität von numerischen Wettervorhersagemodellen überprüfen.
Um alle diese Vorteile nutzen zu können, muss die Kapazität für den Empfang und die Verarbeitung von Daten deutlich erhöht werden: die Datenmenge wird schätzungsweise mehr als zehnmal so gross sein wie heute. Mit drei 6,5 Meter Antennen und neuster technologischer Standards wird die Station mit dem Start des ersten Satelliten im Minutentakt riesige Datenmengen an Wetterdaten empfangen und an EUMETSAT in Darmstadt in Deutschland weiterleiten.
Der Betrieb von Wettersatelliten ist äusserst aufwändig und mit sehr hohen Kosten verbunden. Die 1986 gegründete Organisation EUMETSAT ist eine operationelle Agentur mit 30 Mitgliedsländern, welche die Daten gemeinsam nutzen und die Kosten gemeinsam tragen. Die Schweiz trägt rund 3.6% der Kosten von EUMETSAT. Das Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie MeteoSchweiz vertritt die Interessen der Schweiz in dieser zwischenstaatlichen europäischen Organisation.
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