Kritische Daten zum Anstieg des Meeresspiegels ab heute verfügbar
Mit dem Abschluss der 12-monatigen intensiven Tests des Copernicus-Satelliten Sentinel-6 Michael Freilich in der Erdumlaufbahn werden heute präzisere – für die Überwachnung des Klimawandels entscheidende - Informationen über den globalen Meeresspiegel bereitgestellt als je zuvor.
05 November 2024
26 November 2021
Die einzigartige europäisch-amerikanische Mission wird in Kürze die Referenzmission sein, an der alle anderen Satellitenmissionen zur Messung des Meeresspiegels ihre Genauigkeit messen.
Die heutige Freigabe der ersten hochauflösenden Daten des Satellitenhöhenmessers erfolgt nur wenige Wochen nach der COP26-Tagung in Glasgow, auf der die wachsende Bedrohung der Küstengemeinden und Inselstaaten durch den steigenden Meeresspiegel infolge des Klimawandels erörtert wurde.
„Die heute veröffentlichen Daten sind für die Überwachung der Auswirkungen des Klimawandels auf die Weltmeere von maßgeblicher Bedeutung“, erklärt EUMETSAT Ocean Altimetry Programme Manager Julia Figa Saldana.
Als Referenzmission für die Satelliten-Ozeanaltimetrie wird sie die 1992 begonnene Aufzeichnung hochpräziser Daten über den Meeresspiegelanstieg fortsetzen.
"Experten aus aller Welt haben die Daten eingehend geprüft und validiert und bestätigt, dass die Copernicus-Mission Sentinel-6 Michael Freilich robust, präzise und äußerst zuverlässig ist. Indem wir Sentinel-6 mit seinem Vorgänger Jason-3 auf 1 mm genau abgleichen, stellen wir sicher, dass die 30-jährige Aufzeichnung des globalen mittleren Meeresspiegels, wie sie von Satellitenradarhöhenmessern erfasst wird, ununterbrochen fortgesetzt wird."
Der Satellit Copernicus Sentinel-6 Michael Freilich wird von der EUMETSAT-Zentrale in Darmstadt aus gesteuert, wo seine Altimetriedaten verarbeitet und anschließend an die Nutzer der Daten weitergeleitet werden.
Copernicus Sentinel-6 Michael Freilich wurde am 21. November 2020 in Kalifornien/USA gestartet. Er ist der erste einer neuen Generation von Ozeanaltimetriesatelliten, dem 2025 sein Zwilling Sentinel-6B in die Umlaufbahn folgen wird.
„Die Vorbereitung auf gestiegene Meeresspiegel und Gefahren für die Küsten beginnt mit Sentinel-6 Michael Freilich“, sagte Dr. Nadya Vinogradova Shiffer, wissenschaftliche Leiterin des Sentinel-6-Michael-Freilich-Programms am Hauptsitz der NASA in Washington. „Die von diesem Satelliten generierten hochpräzisen Klimadaten werden uns als Grundlage für informierte Maßnahmen dienen und dazu beitragen, die auf der Weltklimakonferenz COP26 gesteckten Ziele zu erreichen.“
Partner dieser gemeinschaftlichen Mission sind die Europäische Kommission, EUMETSAT, die Europäische Raumfahrtagentur, die NASA und die US-amerikanische National Oceanic and Atmospheric Administration mit Unterstützung der französischen Raumfahrtagentur CNES.
Der Satellit erfasst aus einer Höhe von 1.336 km über der Erde im Sekundentakt die Ozeanhöhe auf 3 cm genau. Damit kann der globale mittlere Meeresspiegel mit einer Genauigkeit von 1 mm ermittelt werden.
Mitte des Jahres herausgegebene, etwas weniger genaue Zwischendaten aus der Mission Copernicus Sentinel-6 fließen bereits in Wettervorhersagen, Modelle für jahreszeitliche Prognosen und in die Vorhersage der Entstehung und Verfolgung von Wirbelstürmen ein.