Satellitenstart hat besondere Bedeutung für den EUMETSAT Generaldirektor
Der für Samstag geplante Start des neuesten Hochpräzisions-Satelliten zur weltweiten Messung der Meeresspiegel wird für Alain Ratier, Generaldirektor der europäischen meteorologischen Satellitenagentur EUMETSAT, von ganz besonderer Bedeutung sein.
18 November 2020
18 November 2020
Der Copernicus Sentinel-6 Michael Freilich Satellit soll planmäßig am Samstag, den 21. November um 18:17 MEZ von der Vandenberg Air Force Base in Kalifornien gestartet werden.
Dieser Satellitenstart wird der letzte innerhalb der Amtszeit von Alain Ratier als Generaldirektor von EUMETSAT sein, bevor er Ende des Jahres in den Ruhestand geht.
Ratier begann seine Karriere 1983 als Ozeanologe bei Météo-France und wechselte 1987 zu CNES, der französischen Satelliten-Agentur. Dort war er Programme Scientist für Topex-Poseidon, der ersten partnerschaftlichen europäischen-US amerikanischen Hochpräzisions-Meeresaltimetrie-Mission.
Sowohl während seiner Zeit bei CNES, als auch später bei EUMETSAT war er an der gesamten Serie von Hochpräzisions-Meeresaltimetrie-Missionen beteiligt, die in Kooperation mit Europa und den USA betrieben wurden: Topex-Poseidon, Jason, Jason-2, Jason-3 und ganz aktuell die Copernicus Sentinel-6 Mission.
Als stellvertretender Direktor für Erdbeobachtungsprogramme bei CNES spielte Ratier eine entscheidende Rolle bei der Genehmigung des Jason-Programms. Diese wurde am 4. Juli 1996 erteilt, nur vier Tage nach seinem Amtsantritt als Direktor für Programme-Entwicklung und stellvertretender Generaldirektor bei EUMETSAT.
Er trat maßgeblich für eine Beteiligung von EUMETSAT an der Jason-2 Mission ein, und übernahm die Position des EUMETSAT Jason-3 Projektmanagers, solange bis EUMETSAT nach der Genehmigung des Programms einen Projektmanager hierfür einstellen konnte.
Im August 2011 wurde Ratier zu EUMETSATs viertem Generaldirektor ernannt. 2014 erhielt er die Genehmigung für das optionale Programm der Organisation, wodurch diese sich eine Rolle in dem Jason-CS/ Sentinel-6 Programm sichern konnte.
„Man kann es als durchaus passend ansehen, dass der Start des Sentinel-6 Michael Freilich Satelliten – der erste von zwei operationellen Copernicus-Satelliten der Meeresaltimetrie-Mission mit der höchsten Exaktheit, die jemals erreicht wurde - mein letzter Satellitenstart sein wird.“ sagte Ratier.
„Dieser Start ist für mich von umso größerer Bedeutung, da der Satellit den Namen von Michael Freilich trägt, mit dem ich die große Ehre hatte seit den frühen neunziger Jahren zusammenarbeiten zu können, und der bedauerlicherweise am 5. August 2020 verstorben ist.“
„Als Direktor für Geowissenschaft bei NASA war er die treibende Kraft hinter dieser Mission. Ich werde nie vergessen, wie wir am 16. Dezember 2016 in Washington gemeinsam die Absichtserklärung für Jason-CS/ Sentinel-6 unterzeichneten.“
Drei Tage nach dem Start des Sentinel-6 Michael Freilich Satelliten, wenn dieser sicher auf der vorgesehenen Erdumlaufbahn fliegt, wird EUMETSAT von seinem Hauptquartier in Darmstadt, Deutschland aus die Kontrolle des Satelliten übernehmen und im Rahmen der Inbetriebnahme des Satellitensystems die ersten Daten verarbeiten.
Copernicus Sentinel-6 ist eine partnerschaftliche Mission der europäischen Satellitenagentur ESA, EUMETSAT, NASA und der US National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA), mit Unterstützung von CNES.