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MSG-3 als Meteosat-10 für betriebsbereit erklärt

 

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Nach dem erfolgreichen Abschluss der Erprobung in der Umlaufbahn wurde der MSG-3-Satellit am 12. Dezember für bereit erklärt, die operationellen Meteosat-Dienste zu unterstützen, und wurde zugleich in Meteosat-10 umbenannt

Last Updated

03 November 2020

Published on

18 December 2012

Heute hat die Verbreitung der Daten und meteorologischen Produkte des SEVIRI-Instruments an Bord von Meteosat-10 an einen großen Nutzerkreis über EUMETCast-Europe begonnen. Die nationalen Wetterdienste in den Mitglieds- und Kooperationsstaaten von EUMETSAT und das Europäische Zentrum für mittelfristige Wettervorhersage (EZMW) erhalten die Daten und Produkte von SEVIRI bereits seit Oktober. Für die Anwender von EUMETCast in Afrika wird die Verbesserung einer Benutzerstation gegenwärtig vorbereitet, die in den nächsten Wochen umgesetzt werden und die Verfügbarkeit der Meteosat-10-Daten in Afrika von Januar 2013 an gewährleisten soll.

In den nächsten beiden Monaten werden Meteosat-10 und Meteosat-9 parallel Vollbilder der Erde und meteorologische Produkte liefern, bis Meteosat-10 nach der Beförderung auf 0° am 21. Januar zum vorrangigen operationellen Satellit werden soll. Bis Meteosat-10 den Betrieb übernimmt können sich die Nutzer durch die parallele Verbreitung vorbereiten.

Mehr über die zweite Meteosat-Generation

MSG ist ein Gemeinschaftsprogramm von ESA und EUMETSAT. Die ESA ist für die Entwicklung der die von EUMETSAT festgelegten Nutzer- und Systemanforderungen erfüllenden Satelliten und für die Beschaffung nachgebauter Satelliten im Auftrag von EUMETSAT zuständig. Nach der Lösung des Satelliten vom Trägerfahrzeug nimmt die ESA außerdem den Start und den Anfangsbetrieb jedes Satelliten bis zu seiner Beförderung in die geostationäre Umlaufbahn wahr, bevor sie ihn EUMETSAT für die Inbetriebnahme und Nutzung übergibt.

EUMETSAT entwickelt sämtliche für die Versorgung der Nutzer mit Produkten und Diensten und die Deckung ihres sich weiterentwickelnden Bedarfs erforderlichen Bodensysteme, beschafft die Startdienste und betreibt das Gesamtsystem für die Nutzer.

Der am 5. Juli gestartete MSG-3 ist der dritte einer 2002 ins Leben gerufenen Reihe von vier drallstabilisierten, geostationären Satelliten, die als Hauptnutzlast ein Hochleistungsinstrument zur multispektralen Satellitenbilderzeugung im sichtbaren Licht und im Infrarotbereich (Spinning Enhanced Visible and InfraRed Imager, SEVIRI) mit sich führen. Hauptauftragnehmer der MSG-Satelliten ist Thales Alenia Space; das Instrument SEVIRI wird von Astrium gebaut.

SEVIRI konzentriert sich hauptsächlich auf Europa und Afrika und liefert verbesserte Wetterbeobachtungen, um genauere örtliche Wettervorhersagen insbesondere bei rasch entstehenden Gewittern zu ermöglichen. Das Instrument tastet die Erdoberfläche und die Atmosphäre alle 15 Minuten in 12 unterschiedlichen Wellenlängen ab und beobachtet dabei die Wolkenbildung und misst die Temperaturen.

SEVIRI kann Gebilde mit Durchmessern von nur 1 km im sichtbaren Licht und 3 km im Infrarotbereich aufspüren.

Darüber hinaus führt MSG 3 zwei Sekundärnutzlasten mit. Der Sensor zur Bestimmung der Strahlungsbilanz der Erde (Global Earth Radiation Budget sensor, GERB) soll feststellen, wie viel Solarenergie in den Weltraum zurückreflektiert wird und wie viel in das Klimasystem gelangt, und Einblicke in die atmosphärische Zirkulation auf den Tages- und Nachtseiten liefern. Ferner wird der Satellit dank eines Such- und Rettungstransponders als Relais für Notrufe von Notfallbaken fungieren.

Die MSG-Satelliten wurden im französischen Cannes von einem europäischen Konsortium unter der Leitung von Thales Alenia Space France gebaut. Insgesamt sind mehr als 50 Unterauftragnehmer aus 13 europäischen Ländern beteiligt.

Der Start des letzten Satelliten der Reihe, MSG-4, ist für 2015 vorgesehen.

Mehr über EUMETSAT

Die europäische Organisation für die Nutzung meteorologischer Satelliten ist eine zwischenstaatliche Organisation mit Sitz in Darmstadt, Deutschland, mit derzeit 26 europäischen Mitgliedsstaaten (Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Kroatien, Lettland, Luxemburg, die Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, Schweiz, Slowakei, Slowenien, Spanien, die Tschechische Republik, Türkei, Ungarn und das Vereinigte Königreich) und fünf Kooperationsstaaten (Bulgarien, Estland, Island, Litauen und Serbien).

EUMETSAT betreibt gegenwärtig die geostationären Satelliten Meteosat-8 und -9 über Europa und Afrika sowie Meteosat-7 über dem Indischen Ozean. Der dritte Meteosat der zweiten Generation (MSG-3) – künftig Meteosat-10 am Ende seiner Inbetriebnahme – wurde am 5. Juli 2012 gestartet.

Metop-A, Europas erster polarumlaufender Wettersatellit, wurde im Oktober 2006 gestartet und liefert seit dem 15. Mai 2007 operationelle Daten. Er wird durch Metop-B ersetzt, der am 17. September 2012 gestartet wurde.

Der Meeresbeobachtungssatellit Jason-2, der am 20. Juni 2008 an den Start ging, erweitert die bisherige Palette von EUMETSAT um Daten zu ozeanischen Wasserständen, Wellen und Seegang.

Die Daten und Produkte von EUMETSAT leisten einen bedeutenden Beitrag zur Wettervorhersage und Überwachung der Umwelt und des globalen Klimas.

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