EUMETSAT unterstützt Chile mit Copernicus-Daten
Vereinbarung kommt Bürgerinnen und Bürgern Europas und Südamerikas zugute
Ein Datenaustausch-Abkommen zwischen Europas meteorologischer Satellitenagentur EUMETSAT und der Universität von Chile wird die Nord-Süd-Beziehungen stärken, und den Bürgern Europas und Südamerikas direkte Vorteile bringen.
05 November 2024
05 July 2021
EUMETSAT wird der Universität von Chile Daten der Meeresbeobachtungssatelliten Sentinel-3 und Sentinel-6 zur Verfügung stellen. Im Gegenzug liefert die Universität von Chile Daten ihrer Erdbeobachtungsinstrumente an EUMETSAT.
EUMETSAT und die Universität von Chile haben im Rahmen des Copernicus-Programms der Europäischen Union eine Vereinbarung zur technischen Zusammenarbeit getroffen. Darin wird bestätigt, dass die EU und die Republik Chile Erdbeobachtungen in Bereichen gemeinsamen Interesses durchführen und dass die gemeinsame Datennutzung für beide Seiten vorteilhaft ist.
Im Rahmen dieser Vereinbarung gewährt EUMETSAT der Universität von Chile Zugriff auf nahezu in Echtzeit verfügbare Meeresdaten der Copernicus-Satelliten Sentinel-3 und Sentinel-6. EUMETSAT betreibt die Satelliten Sentinel-3 und Sentinel-6, verarbeitet die gewonnenen Meeresdaten und stellt sie Nutzern weltweit zur Verfügung.
„Der operationelle Zugang zu den Fast-Echtzeit-Daten von Sentinel-3 und Sentinel-6 über die Temperatur der Meeresoberfläche, die Farbe des Ozeans und die Ozeanaltimetrie wird für die chilenische Meeresüberwachung besonders vorteilhaft sein“, berichtet Florencio Utreras, ordentlicher Professor an der Universität von Chile und Manager für internationale Projekte am Zentrum für mathematische Modellierung.
„Die Daten von Sentinel-3 werden unser Verständnis der Dynamik der weitläufigen Meeresumwelt Chiles verbessern und die Entwicklung neuer Anwendungen und Dienste ermöglichen, wie etwa die Überwachung schädlicher Algenblüten und der Meeresströmungen wie El Niño. Die Sentinel-6-Daten werden gerade erst veröffentlicht, aber wir erwarten, dass sie in hohem Maße dazu beitragen werden, die mittelfristigen Wettervorhersagen und unser Verständnis der langfristigen Veränderungen, die derzeit entlang unserer 5.000 km langen Küste stattfinden, zu verbessern."
Die Universität von Chile wird Europa den Zugang zu geophysikalischen, meteorologischen und anderen In-situ-Daten ermöglichen, die von der Universität und deren Partnerinstitutionen gesammelt wurden.
„Die von der Universität von Chile bereitgestellten In-situ-Daten werden für die Bewertung der Qualität unserer Satellitenbeobachtungen von hohem Wert sein und die Entwicklung weiterer Produkte für die Nutzer der Copernicus-Daten ermöglichen“, erläutert Phil Evans, Generaldirektor von EUMETSAT.
"Die marinen Daten, die EUMETSAT dem Copernicus-Programm zur Verfügung stellt, werden für eine Vielzahl von Zwecken genutzt, von der Umweltbeobachtung über die Küstenplanung und operationelle Ozeanographie bis hin zur Klimaüberwachung.
Die von der Universität von Chile und ihren Partnerorganisationen zur Verfügung gestellten Daten, werden uns dabei helfen, die Genauigkeit der Copernicus-Daten zu gewährleisten und deren Nutzern Entwicklungsperspektiven für neue und zusätzliche Anwendungen zu geben.“
Über die Universtität von Chile
Die im Jahr 1842 gegründete Universität von Chile ist die wichtigste und älteste Hochschulinstitution Chiles. Die national und staatlich organisierte Universität spielt eine herausragende Rolle in Forschung und Hochschulbildung des Landes und gilt als eine der besten Universitäten Lateinamerikas. Ein Kernstück der Universität ist die Facultad de Ciencias Físicas y Matemáticas (FCFM) mit der Escuela de Ingeniería y Ciencias und verschiedenen Wissenschafts- und Technologiezentren, darunter das Centro de Modelamiento Matemático (Zentrum für mathematische Modellierung) (CMM: http://www.cmm.uchile.cl), das 2004 zum ersten International Research Laboratory des CNRS (Centre National de la Recherche Scientifique, Frankreich) gekürt wurde und zu den besten Mathematikzentren weltweit zählt.
Einer langen Tradition des öffentlichen Dienstes folgend, betreibt die Universität über das Zentrum für mathematische Modellierung seit September 2019 den ersten Datenpool für Copernicus-Daten in Lateinamerika, welcher mit dem Nationalen Labor für Hochleistungsrechnen in Chile (NLHPC: http://www.nlhpc.cl) zusammengelegt ist.
Über EUMETSAT
Die europäische Organisation für die Nutzung meteorologischer Satelliten ist eine zwischenstaatliche Organisation mit Sitz in Darmstadt, Deutschland, mit derzeit 30 europäischen Mitgliedsstaaten (Belgien, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Island, Italien, Kroatien, Lettland, Litauen, Luxemburg, die Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, Schweiz, Slowakei, Slowenien, Spanien, die Tschechische Republik, Türkei, Ungarn und das Vereinigte Königreich).
EUMETSAT betreibt gegenwärtig die geostationären Satelliten Meteosat-9, -10 und -11 über Europa und Afrika sowie Meteosat-8 über dem Indischen Ozean.
Außerdem betreibt EUMETSAT drei polarumlaufende Metop-Wettersatelliten als Bestandteil des Initial Joint Polar System (IJPS) zusammen mit der US National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA).
EUMETSAT ist auch Partner in den von Europa und den USA gemeinschaftlich durchgeführten Jason-Missionen zur hochpräzisen Meeresspiegelmessung (Jason-3 und Jason-CS/Sentinel-6).
Die Daten und Produkte der operationellen EUMETSAT-Satelliten leisten einen bedeutenden Beitrag zur Wettervorhersage und zur Überwachung der Umwelt und des Klimawandels.
Die EU hat EUMETSAT damit betraut, in ihrem Auftrag die vier Sentinel-Missionen der Copernicus-Weltraumkomponente zur Beobachtung der Atmosphäre, des Ozeans und des Klimas zu betreiben. EUMETSAT führt diese Aufgaben in Zusammenarbeit mit der ESA durch und betreibt bereits die Sentinel-3-Meeresmission.
EUMETSAT arbeitet mit Betreibern von Erdbeobachtungssatelliten aus Europa sowie China, Indien, Japan, Russland, Südkorea und den Vereinigten Staaten zusammen.
Media Relations EUMETSAT:
Tel: +49 6151 807 7320
Email: @email
www.eumetsat.int