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EUMETSAT übernimmt Betrieb des Sentinel-3A Satelliten

 

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Nach dem erfolgreichen Abschluss der Testphase in der Erdumlaufbahn hat die ESA den Betrieb des Copernicus Sentinel-3A-Satelliten an EUMETSAT übergeben.

Last Updated

22 October 2020

Published on

13 July 2016

Nach dem Start am 16. Februar, unterstützte EUMETSAT die ESA während der fünfmonatigen Prüfphase in der Erdumlaufbahn (In-Orbit Commissioning). Es galt sicherzustellen, dass der Satellit, die Instrumente, sowie die Hauptfunktionen des Bodensegments erwartungsgemäß funktionieren. Die ersten Bilder der drei Hauptinstrumente – einem optischen Instrument zur Beobachtung der Ozean- und Landoberflächen (OLCI – Ocean and Land Colour Instrument), einem Radiometer zur Messung der Ozean- und Landoberflächentemperatur (SLSTR – Sea and Land Surface Temperature Radiometer) und einem durch Daten eines Mikrowellenradiometers unterstützten SAR-Altimeter – wurden gemeinsam erstellt und bereits im März, beziehungsweise Anfang April, der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Sie vermittelten bereits einen Eindruck vom enormen Potenzial der Sentinel-3-Mission.

Mit der formellen Übergabe ist die Interimsphase abgeschlossen, in der EUMETSAT – unter der Aufsicht des ESOC (European Space Operations Centre) – mit dem Senden des ersten Befehls am 29. April, dem Ausführen des ersten Manövers am 2. Juni, sowie der Steuerung des Routinebetriebs seit dem 4. Juli eine immer wichtigere Rolle beim Betrieb des Satelliten eingenommen hat. 

Baltische Wirbelströmungen<br /><br />Erfasst durch den Sentinel-3A am 23 Juni 2016, zeigt dieses Bild eine Algenblüte in der Ostsee. Sentinel-3A verfügt über einen Satz an Instrumenten, die unsere wandelbare Welt darstellen können. Dieses Bild wurde erfasst durch das Ozean- und Landfarben-Instrument, OLCI, welches biochemische Messungen liefert, mit denen sich zum Beispiel Algenkonzentrationen und Chlorophyll im Meereswasser darstellen lassen.<br /><br />Mit Hilfe dieser Informationen, können Wissenschaftler gefährliche Algenblüten nachweisen, die vor allem in der Ostsee ein erhebliches Problem darstellen. Zu wissen, wie es um unsere marinen Ökosysteme steht, ist wesentlich für das Wissen über die Produktivität der Ozeane und damit des Fischbestands. Die farbigen Spuren im Bild sind übrigens Temperaturmessungen, die mit Hilfe eines Zeppelins erfolgten, welches im Rahmen des Helmholtz-Zentrum Geesthacht’s Clockwork Ozeanprojekts eingesetzt wurde. Die Satellitenbilder halfen dabei, die Wirbelströmungen zu lokalisieren. <br /><br />Enthält modifzierte Copernicus Sentinel Daten (2016)
Baltische Wirbelströmungen

Erfasst durch den Sentinel-3A am 23 Juni 2016, zeigt dieses Bild eine Algenblüte in der Ostsee. Sentinel-3A verfügt über einen Satz an Instrumenten, die unsere wandelbare Welt darstellen können. Dieses Bild wurde erfasst durch das Ozean- und Landfarben-Instrument, OLCI, welches biochemische Messungen liefert, mit denen sich zum Beispiel Algenkonzentrationen und Chlorophyll im Meereswasser darstellen lassen.

Mit Hilfe dieser Informationen, können Wissenschaftler gefährliche Algenblüten nachweisen, die vor allem in der Ostsee ein erhebliches Problem darstellen. Zu wissen, wie es um unsere marinen Ökosysteme steht, ist wesentlich für das Wissen über die Produktivität der Ozeane und damit des Fischbestands. Die farbigen Spuren im Bild sind übrigens Temperaturmessungen, die mit Hilfe eines Zeppelins erfolgten, welches im Rahmen des Helmholtz-Zentrum Geesthacht’s Clockwork Ozeanprojekts eingesetzt wurde. Die Satellitenbilder halfen dabei, die Wirbelströmungen zu lokalisieren.

Enthält modifzierte Copernicus Sentinel Daten (2016)

José Morales, Leiter des Copernicus Flight Operations Office beim ESOC, dem Raumflugkontrollzentrum der ESA in Darmstadt, erläuterte: „Nach fast fünf Monaten intensiver Arbeit zur Umsetzung der so genannten LEOP (Launch and Early Orbit Phase), der Inbetriebnahme- sowie der Kalibrierungsphase des Sentinel-3A – durchgeführt gleichzeitig mit dem Übergang der operationellen Verantwortung an das Team von EUMETSAT – ist es nun an der Zeit, unser „Baby“ seinem endgültigen Betreiber zu übergeben. Das ESOC-Team wird sich nun auf die Vorbereitung seines Zwillingsbruders, Sentinel-3B, für dessen Start im Jahr 2017 konzentrieren.“

Kevin Marston, System Operations Manager von EUMETSAT: „Dank der herausragenden Zusammenarbeit mit den Teams des ESOC sind wir nun bereit, den Betrieb des Satelliten sowie des Flugkontrollsegments zu übernehmen und in die Anlaufphase (Ramp-up) für den Vollbetrieb einzutreten. Als Nächstes werden wir mit der Lieferung von Sentinel-3-Meeresdatenprodukten an die Nutzer des Copernicus-Programms beginnen.“

Der nächste Meilenstein wird im Herbst folgen, wenn das Nutzlastdaten-Bodensegment im Hinblick auf eine erste Reihe von Produkten für einsatzbereit erklärt wird und seine Meereskomponente an EUMETSAT übergeben wird. Dann wird EUMETSAT im Auftrag der EU und in Zusammenarbeit mit der ESA die Sentinel-3A-Meeresmission bereitstellen.
Die Anlaufphase des Betriebs wird noch bis Frühjahr 2017 andauern. EUMETSAT und die ESA werden das Portfolio operationeller Produkte kontinuierlich erweitern und dabei vom gemeinsamen Kalibrierungs- und Validierungsprogramm profitieren.

Tages und Nacht Land-Oberflächentemperaturen
Diese Animation zeigt den Temperaturunterschied der Landoberflächen zwischen Tag und Nacht. Die Tages-Messungen wurden vom Radiometer des Sentinel-3A Satelliten am 20 Juni gemessen. Die Nachtmessungen erfolgten am 21. Juni.
Credits: Enthält modifzierte Copernicus Sentinel Daten (2016)

 

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