EUMETSAT bereit zur Übernahme des MSG-4-Satelliten
EUMETSAT ist bereit, am 26. Juli die Kontrolle über den MSG-4-Satelliten zu übernehmen und mit der Inbetriebnahme des gesamten MSG-4-Systems zu beginnen. Dadurch wird sichergestellt, dass alle Systeme sowohl in der Umlaufbahn als auch am Boden die Anforderungen des operationellen Betriebs erfüllen, den der MSG-4 letztendlich leisten muss.
05 November 2024
24 July 2015
Der MSG-4-Satellit wurde am 15. Juli um 23.42 Uhr MESZ an Bord der Ariane 5-Rakete vom europäischen Weltraumbahnhof in Französisch-Guayana aus gestartet und befindet sich auf seinem Weg in die geostationäre Umlaufbahn. Er wird derzeit vom ESOC gesteuert, das den Launch and Early Operations(LEOP)-Service gemäß dem EUMETSAT-Vertrag durchführt.
Die eigenen Bodensysteme und Operations-Teams von EUMETSAT sind bereit, nach dem erfolgreichen LEOP-Abschluss, der für den 26. Juli vorgesehen ist, die Kontrolle über den Satelliten vom ESOC zu übernehmen und mit der Inbetriebnahme des vollständigen MSG-4-Systems zu beginnen.
Dazu gehören alle Bodensysteme von EUMETSAT, die verwendet werden, um den Satelliten zu steuern, dessen Bilder zu empfangen und zu bearbeiten und unseren Nutzern in der ganzen Welt qualitätsgeprüfte Produkte zu liefern.
Die Kapazität der Systeme wurde erweitert, um einen vierten MSG-Satelliten in der Umlaufbahn zu unterstützen, und nach einer erfolgreichen Testkampagne sind alle Systeme und die EUMETSAT-Operations-Teams bereit zur Inbetriebnahme und zum Betrieb von MSG-4 zusätzlich zu Meteosat-8, -9 und -10, die bereits in der Umlaufbahn sind.
Während der Inbetriebnahme wird EUMETSAT ein umfangreiches Testprogramm durchführen, um die End-to-end-Systemleistung zu überprüfen. Dieses Programm beginnt mit dem Test des Satelliten in der Umlaufbahn mit Unterstützung der ESA, um seine volle Funktionstüchtigkeit nach dem Start zu bestätigen. Dazu gehören auch das Einschalten der Kommunikations- und Bildgebernutzlast sowie die Aufnahme des ersten Bildes. Anschließend folgen die Testverbreitung von Bilddaten an eine Reihe von Expertennutzern sowie die gründliche Validierung von Bilddaten und extrahierten Umweltprodukten durch EUMETSAT anhand eines detaillierten Systeminbetriebnahmeplans.
Nach dem erfolgreichen Abschluss der Inbetriebnahmephase wird der MSG-4 für betriebsbereit erklärt, in Meteosat-11 umbenannt und in der Umlaufbahn gelagert, wo er bleiben wird, bis einer der älteren Meteosat-Satelliten ersetzt werden muss.
Die geostationären Satelliten der MSG-Reihe stellen die Sicherheit von Menschenleben, Eigentum und Infrastruktur sicher, da sie für Kurzfristvorhersagen von Extremwetterlagen unabdingbar sind.
Über EUMETSAT
Die europäische Organisation für die Nutzung meteorologischer Satelliten ist eine zwischenstaatliche Organisation mit Sitz in Darmstadt, Deutschland, mit derzeit 30 europäischen Mitgliedsstaaten (Belgien, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Island, Italien, Kroatien, Lettland, Litauen, Luxemburg, die Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, Schweiz, Slowakei, Slowenien, Spanien, die Tschechische Republik, Türkei, Ungarn und das Vereinigte Königreich) und einem Kooperationsstaat (Serbien).
EUMETSAT betreibt gegenwärtig die geostationären Satelliten Meteosat-8, -9 und -10 über Europa und Afrika sowie Meteosat-7 über dem Indischen Ozean.
EUMETSAT betreibt außerdem zwei polarumlaufende Metop-Satelliten als Bestandteil des Initial Joint Polar System (IJPS) mit der US National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA).
Weiterhin arbeitet EUMETSAT im Rahmen der Jason-2-Mission zur Höhenmessung der Ozeane, die am 20. Juni 2008 gestartet wurde, als Partner mit NOAA, NASA und CNES zusammen.
Die Daten und Produkte der operationellen EUMETSAT-Satelliten leisten einen bedeutenden Beitrag zur Wettervorhersage und zur Überwachung der Umwelt und des Klimas.
Von 2016 an, wird EUMETSAT die Meeresüberwachungsmission Copernicus Sentinel-3 in Zusammenarbeit mit der ESA und im Auftrag der EU nutzen und Datendienste an den Copernicus-Meeresüberwachungsdienst liefern.