Die europäische Wettersatellitenbehörde EUMETSAT wird den ersten Satelliten ihres MTG-Systems (Meteosat Third Generation) noch im Laufe dieses Jahres an den Start bringen. MTG-Satelliten fliegen im geostationären Orbit mit einem konstanten Blick auf Europa und Afrika.
„Die Meteosat-Satelliten von EUMETSAT sind die einzigen Erdbeobachtungssatelliten, die Tag für Tag rund um die Uhr einen konstanten Blick auf Afrika haben“, erklärt EUMETSAT-Generaldirektor Phil Evans.
„Das MTG-System wird höher aufgelöste Bilder von Afrika als bisher möglich und in höherer Frequenz liefern, d. h. alle 10 Minuten. Da EUMETSAT Afrika diese Daten zur Verfügung stellt, werden in Zukunft nie gekannte Mengen an präziseren Informationen vorhanden sein, um Leben, Infrastrukturen und Ökonomien auf dem Kontinent zu retten und eine nachhaltige Landwirtschaft zu unterstützen.
MTG wird die Vorhersage sich schnell entwickelnder, schwerer Wetterereignisse wie Gewittern verbessern. Es wird den nationalen afrikanischen Wetterdiensten die Möglichkeit bieten, schneller präzisere Warnungen und Vorhersagen für schwere Wetterereignisse auszusprechen, um Bevölkerung, Ersthelfer und Zivilbehörden entsprechend vorzubereiten.
Schwere Wetterereignisse treten im Rahmen unseres wandelnden Klimas immer häufiger auf, daher kann die Bedeutung dieses Systems für Afrika nicht genug betont werden.“
Laut Evans könnte die Bandbreite an Anwendungsmöglichkeiten auf der Grundlage der Daten von den neuen und verbesserten Instrumenten auf den MTG-Satelliten den Bevölkerungen in Afrika zugute kommen. So könnten beispielsweise Erkenntnisse im Hinblick auf Vegetation, Niederschläge und Klima den Landwirtschaftssektor unterstützen und die Lebensmittelsicherheit stärken.
Die Konferenz in dieser Woche wird sich damit befassen, wie der Übergang vom Einsatz der Meteosat-Daten der zweiten Generation zur Nutzung der rapide gestiegenen Mengen an höher aufgelösten Daten aus dem MTG-System am besten gelingen kann. Abgedeckt werden die Themen Kompetenzaufbau durch entsprechende Schulungen und zur Verbesserung der Services, Unterstützung von Forschung und Entwicklung, höhere Bandbreite für den Datenzugriff und Hilfe beim Aufbau eines Auswertungszentrums für Wettersatellitendaten in Afrika.
Die Konferenz folgt auf Treffen mit hochrangigen Entscheidungsträgern von Partnerorganisationen einschließlich der Kommission der Afrikanischen Union, der Europäischen Kommission, der Weltorganisation für Meteorologie und EUMETSAT.
„EUMETSAT arbeitet seit mehr als 20 Jahren mit Partnern in Afrika zusammen und unterstützt afrikanische Wetter- und Klimadienste dabei, den größtmöglichen Nutzen aus unseren Wettersatelliten zu ziehen“, so Evans.
„Unsere Satellitensysteme der nächsten Generation läuten eine neue Ära der Satellitenmeteorologie ein, nicht nur in Europa, sondern auch in Afrika.“
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