EUMETSAT-Rat genehmigt Vorbereitungsprogramm für EPS-SG und verlängert Datendien
Am 15. November hat EUMETSAT, die Europäische Organisation für die Nutzung meteorologischer Satelliten, in Darmstadt die 77. Sitzung ihres Rats abgehalten.
05 November 2024
16 November 2012
Der Rat hat den Genehmigungsprozess für das Vorbereitungsprogramm der zweiten Generation des Polarsystems von EUMETSAT (EUMETSAT Polar System Second Generation – EPS-SG) erfolgreich abgeschlossen, nachdem sich alle 26 Mitgliedstaaten verbindlich verpflichtet haben.
Der Rat genehmigte außerdem die Verlängerung des Meteosat-Übergangsprogramms (Meteosat Transition Programme – MTP), um den Datendienst für den Indischen Ozean (Indian Ocean Data Coverage – IODC) mithilfe des Wettersatelliten Meteosat-7 um drei weitere Jahre von 2014 bis 2016 fortzusetzen, bevor das Programm 2017 eingestellt wird. Danach muss Meteosat-7, als letzter verbleibender Satellit der ersten Meteosat-Generation, aus der Umlaufbahn geholt und abgeschaltet werden. Der IODC-Datendienst begann am 1. Juli 1998.
Über EPS-SG
Das EPS der zweiten Generation ist die zweite Säule der zukünftigen Arbeit von EUMETSAT und soll die globalen Beobachtungen, die vom aktuellen EPS geliefert werden, im Zeitraum 2020-2040 fortsetzen und dabei die kritischen Beiträge verbessern, die zu den Modellen der numerischen Wettervorhersage geleistet werden.
Die Metop-SG-Satelliten, die das Weltraumsegment des Systems EPS-SG bilden, werden von der Europäischen Weltraumbehörde ESA im Auftrag von EUMETSAT entwickelt und beschafft. Daher erfordert das Genehmigungsverfahren für das Programm koordinierte Entscheidungen, die seitens EUMETSAT mit den Ratsbeschlüssen über die erforderlichen Instrumente und die Genehmigung eines Vorbereitungsprogramms für EPS-SG eingeleitet wurden. Es wird erwartet, dass die Mitgliedstaaten der ESA die Entscheidung zum Metop-SG-Programm, welches die Entwicklung des Satellitenprototypen beinhaltet, beim ESA-Ministerrat am 20. und 21. November treffen werden.
Über IODC
Der Satellit Meteosat-7 liefert Bilddaten – von seiner Position in 57.5° östlicher Länge über dem Indischen Ozean – mittels derer tropische Wirbelstürme und Staubstürme überwacht und Windprodukte abgeleitet werden, die in globale Vorhersagemodelle einfließen. Außerdem ist das an Bord befindliche Datenerfassungssystem, das Umweltdaten von Datenerfassungsplattformen sammelt und an die Nutzer weiterleitet, ein wichtiges Element des Tsunami-Warnsystems im Indischen Ozean.
Mehr über EUMETSAT
Die europäische Organisation für die Nutzung meteorologischer Satelliten ist eine zwischenstaatliche Organisation mit Sitz in Darmstadt, Deutschland, mit derzeit 26 europäischen Mitgliedsstaaten (Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Kroatien, Lettland, Luxemburg, die Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, Schweiz, Slowakei, Slowenien, Spanien, die Tschechische Republik, Türkei, Ungarn und das Vereinigte Königreich) und fünf Kooperationsstaaten (Bulgarien, Estland, Island, Litauen und Serbien).
EUMETSAT betreibt gegenwärtig die geostationären Satelliten Meteosat-8 und -9 über Europa und Afrika sowie Meteosat-7 über dem Indischen Ozean. Der dritte Meteosat der zweiten Generation (MSG-3) – künftig Meteosat-10 am Ende seiner Inbetriebnahme – wurde am 5. Juli 2012 gestartet.
Metop-A, Europas erster polarumlaufender Wettersatellit, wurde im Oktober 2006 gestartet und liefert seit dem 15. Mai 2007 operationelle Daten. Er wird durch Metop-B ersetzt, der am 17. September 2012 gestartet wurde.
Der Meeresbeobachtungssatellit Jason-2, der am 20. Juni 2008 an den Start ging, erweitert die bisherige Palette von EUMETSAT um Daten zu ozeanischen Wasserständen, Wellen und Seegang.
Die Daten und Produkte von EUMETSAT leisten einen bedeutenden Beitrag zur Wettervorhersage und Überwachung der Umwelt und des globalen Klimas.