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Rapid-Scanning-Service auf Meteosat-8 seit einem Jahr erfolgreich in Betrieb

 

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Heute vor einem Jahr wurde der Rapid-Scanning-Service (RSS) auf EUMETSATs geostationärem Meteosat-8-Satelliten in Betrieb genommen. Seither liefert der RSS-Dienst mit großem Erfolg Daten, die für das Nowcasting von Unwettern von essentieller Bedeutung sind

Last Updated

05 November 2024

Published on

13 May 2009

Über den Rapid-Scanning-Service werden Bilddaten der Meteosat Second Generation (MSG) und eine Reihe anderer meteorologischer Produkte bereitgestellt. RSS-Daten sind eine wertvolle Ergänzung zu den hochaufgelösten, 15-minütlich übertragenen Bilddaten des Meteosat-9-Satelliten. Im Einklang mit den europäischen Wetterradarsystemen dauert der Scan nur 5 Minuten und ermöglicht damit die Überwachung sich lokal schnell entwickelnder konvektiver Wettersysteme, wie z.B. Gewitter. Der Scan erfasst die Breitengrade 15° bis 70°. Die Bilddaten und –produkte basieren auf allen MSG-12 Spektralkanälen. Die Bilder werden auf 9,5° Ost korrigiert.

Zu den Produkten des Rapid-Scanning-Service zählen die 20-minütlichen atmosphärischen Bewegungsvektoren (AMV), die Daten zur Einstrahlung bei wolkenfreiem Himmel (Clear-Sky-Radiance) im 15-Minuten-Abstand, die kombinierten MPE-Niederschlagsabschätzungen (Multi-sensor Precipitation Estimate), das Produkt zur Feuerüberwachung sowie der atmosphärische Stabilitätsindex (Global Instability Index) im 5-Minuten-Takt. Alle Produkte werden per EUMETCast-Europa, dem europäischen Segment des Datenverteilsystems von EUMETSAT, und über das globale GTS-Telekommunikationsnetz der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) verbreitet. Eine Archivierung der Daten erfolgt bei EUMETSAT.

Die Nutzer sind mit dem schnelleren Dienst äußerst zufrieden. Jörg Asmus vom Referat Fernerkundung im Deutschen Wetterdienst (DWD) stellt fest: " Satellitenbilder mit einer zeitlichen Auflösung von 5 Minuten (Rapid-Scan-Service) helfen bei der Wetterüberwachung konvektive Systeme frühzeitig zu erkennen. Somit sind auch Wetterwarnungen vor gefährlichen Wettererscheinungen, wie Gewitter, frühzeitig möglich. Rapid-Scan-Bilder passen zudem zu Radar-Bildern, die ebenfalls mit 5 Minuten Zeitauflösung zur Verfügung stehen. Animationen der Rapid-Scan-Bilder zeigen die Entwicklungen von konvektiven Systemen deutlich besser."

Der Rapid-Scaning-Service war erstmals im September 2001 mit Meteosat-6 aufgenommen worden. Ursprünglich wurde dieser Dienst für die Zwecke des Mesoscale Alpine Programms (MAP) eingesetzt, einem internationalen Forschungsprojekt zur Untersuchung atmosphärischer und hydrologischer Prozesse in Bergregionen mit dem Ziel der Erforschung von Wetter und Klima in Regionen mit komplexer Topographie und der Verbesserung der Vorhersagen für diese Gebiete. Später wurde der RSS-Dienst fortgeführt, um den allgemeinen Bedarf der Nutzer an Bildübertragungen mit einer häufigeren Frequenz als dem 30-Minuten-Takt der Meteosat-Satelliten der ersten Generation zu decken. Der Rapid-Scanning-Service wurde anfangs von Meteosat-6 aus der Position 10° Ost erbracht und lieferte Bilddaten von Europa im 10-Minuten-Takt. Nach anfänglicher Umrechnung der Daten auf 0° geographische Länge wurden sie ab dem 4. April 2003 auf 10° Ost korrigiert. Auf den Rapid-Scanning-Daten basieren auch verschiedene Produkte zu den atmosphärischen Windverhältnissen: Windgeschwindigkeiten in der Atmosphäre, hochaufgelöste Winddaten im sichtbaren Spektrum und aus dem Wasserdampf-Kanal, sowie wolkenfreie Satellitenbilder. Der Rapid-Scanning-Service auf Meteosat-6 war im Januar 2007 eingestellt worden.

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