Testverbreitung der Metop-B-Satellitendaten
EUMETSAT hat mit der Testverbreitung der Daten von Instrumenten an Bord des polarumlaufenden Satelliten Metop-B an die Partner begonnen, darunter das Europäische Zentrum für Mittelfristige Wettervorhersage (EZMW), der britische Wetterdienst Met Office, der Deutsche Wetterdienst und Météo-France
05 November 2024
26 October 2012
Die ausgezeichnete Datenqualität entspricht der des Satelliten Metop-A. Das zeigt, dass der am 17. September gestartete Metop-B erwartungsgemäß funktioniert und auf bestem Wege ist, Ende April 2013 Metop-A als EUMETSAT-Primärsatellit in der polaren Umlaufbahn abzulösen.
Diese Verbreitung zu Testzwecken umfasst zurzeit Daten der folgenden Instrumente:
- Fortschrittliche Mikrowellensonde AMSU-A (Advanced Microwave Sounding Unit-A): 28. September
- Empfänger des GPS-Systems zur Atmosphärensondierung GRAS (Global Navigation Satellite System Receiver for Atmospheric Sounding): 1. Oktober
- Luftfeuchtigkeits-Mikrowellensonde MHS (Microwave Humidity Sounder): 2. Oktober
- Fortschrittliches höchstauflösendes Radiometer AVHRR/3 (Advanced Very High Resolution Radiometer): 4. Oktober für VIS-Kanäle, 16. Oktober für Infrarot-Kanäle
- Fortschrittliches Scatterometer ASCAT (Advanced Scatterometer): 23. Oktober
- Hochauflösende Infrarotstrahlungssonde HIRS/4 (High-Resolution Infrared Radiation Sounder): 26. Oktober
Die Testdatenverbreitung der Instrumente GOME-2 und IASI soll planmäßig im Dezember bzw. Januar anlaufen, da diese weiter kalibriert werden müssen.
Die Instrumente von Metop-B liefern Messwerte der Atmosphäre, einschließlich Temperatur- und Feuchtigkeitsverläufe, Wolkeneigenschaften und Treibhaus- und Spurengase wie Ozon, Kohlenmonoxid und Schwefeldioxid. Die Instrumente beobachten außerdem die Ozean- und Landoberflächen und messen dabei den Wind an der Meeresoberfläche, sowie Eis, Schnee und die Bodenfeuchtigkeit.
Die Temperatur- und Feuchtigkeitsverläufe, der Wind über der Meeresoberfläche und die Bodenfeuchtigkeit sind wesentliche Eingabedaten für die Modelle der numerischen Wettervorhersage (NWP), die die Grundlage der modernen Meteorologie bilden. Die Allwetter-Windmessungen von ASCAT werden weltweit verwendet, um Stürme und tropische Wirbelstürme in mittleren Breiten zu erkennen.
Über Metop
Die Metop-Satelliten sind die ersten operationellen europäischen Wettersatelliten in polarer Umlaufbahn. Sie bilden das Weltraumsegment des polaren EUMETSAT-Systems (EPS) und liefern Daten für die numerische Wettervorhersage – Grundlage der modernen Meteorologie – sowie für die Klima- und Umweltüberwachung.
Die in einer Höhe von 817 km fliegenden Metop-Satelliten sind jeweils mit denselben hochentwickelten Instrumenten ausgestattet. Sie stellen detaillierte, nur aus der niedrigen Erdumlaufbahn aus erfassbare globale Daten bereit, wie etwa für vertikale Profile der Temperaturen und der Feuchtigkeit in der Atmosphäre, Windgeschwindigkeiten und Windrichtungen über Meeresoberflächen und bestimmte Atmosphären- und Spurengase.
Dank der Beobachtungen von Metop-A sind 10-Tage-Wettervorhersagen deutlich zuverlässiger geworden. Diese Vorhersagen sind von entscheidender Bedeutung, wenn es um den Schutz von Leben und die Begrenzung von Sachschäden geht, und kommen außerdem wetterabhängigen Branchen der europäischen Wirtschaft, insbesondere dem Energie-, Verkehrs-, Bau-, Landwirtschafts- und Tourismussektor, zugute.
Die drei Metop-Satelliten, deren Starts in größeren Abständen zueinander erfolgen, liefern kontinuierliche Daten bis 2020. Der erste Satellit, Metop A, wurde 2006 gestartet, der Start des dritten und letzten Satelliten, Metop C, ist für Ende 2017 geplant.
Die ESA ist für die Entwicklung der drei Metop-Satelliten verantwortlich, wobei sie von EUMETSAT festgelegte Nutzer- und Systemanforderungen erfüllt. Die ESA führt auch die Betriebstätigkeiten für die LEOP-Phase (Start und Einsatzerprobung) durch, während der die Satelliten in ihre polare Umlaufbahn gebracht werden, bevor sie sie zur Einsatzerprobung und weiteren Nutzung an EUMETSAT übergibt. EUMETSAT entwickelt alle Bodensysteme, die erforderlich sind, um den Nutzern Produkte zu liefern und Dienstleistungen zu erbringen und auf deren sich weiterentwickelnde Bedürfnisse reagieren zu können, übernimmt die Beschaffung aller Startdienste für Metop sowie den Betrieb des gesamten Systems im Dienste der Nutzer.
Das EPS-Programm ist der europäische Beitrag zum anfänglichen gemeinsamen polaren System (Initial Joint Polar System, IJPS), das gemeinsam mit der amerikanischen Behörde für Ozeane und Atmosphäre (NOAA) unterhalten wird.
Mehr über EUMETSAT
Die europäische Organisation für die Nutzung meteorologischer Satelliten ist eine zwischenstaatliche Organisation mit Sitz in Darmstadt, Deutschland, mit derzeit 26 europäischen Mitgliedsstaaten (Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Kroatien, Lettland, Luxemburg, die Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, Schweiz, Slowakei, Slowenien, Spanien, die Tschechische Republik, Türkei, Ungarn und das Vereinigte Königreich) und fünf Kooperationsstaaten (Bulgarien, Estland, Island, Litauen und Serbien).
EUMETSAT betreibt gegenwärtig die geostationären Satelliten Meteosat-8 und -9 über Europa und Afrika sowie Meteosat-7 über dem Indischen Ozean. Der dritte Meteosat der zweiten Generation (MSG-3) – künftig Meteosat-10 am Ende seiner Inbetriebnahme – wurde am 5. Juli 2012 gestartet.
Metop-A, Europas erster polarumlaufender Wettersatellit, wurde im Oktober 2006 gestartet und liefert seit dem 15. Mai 2007 operationelle Daten. Er wird durch Metop-B ersetzt, der am 17. September 2012 gestartet wurde.
Der Meeresbeobachtungssatellit Jason-2, der am 20. Juni 2008 an den Start ging, erweitert die bisherige Palette von EUMETSAT um Daten zu ozeanischen Wasserständen, Wellen und Seegang.
Die Daten und Produkte von EUMETSAT leisten einen bedeutenden Beitrag zur Wettervorhersage und Überwachung der Umwelt und des globalen Klimas.