Der MTG-Imager 1 erhält aus diesem Anlass auch einen neuen Namen: Meteosat-12.
Die beiden Hauptinstrumente von Meteosat-12, der Flexible Combined Imager (FCI) und der Lightning Imager (LI), spielen eine entscheidende Rolle, wenn es darum geht, Wetterdienste in die Lage zu versetzen Extremwetterereignisse vorherzusagen, um Leben und Eigentum zu schützen, indem sie hochauflösende und präzise Daten für die Vorhersage liefern.
Die Daten der Instrumente von Meteosat-12 werden nun den nationalen Wetterdiensten und anderen Nutzer zur praktischen Verwendung zur Verfügung gestellt. Dies wird einen entscheidenden Einfluss auf die Wettervorhersagen und das Verständnis unseres Klimas haben.
„MTG ist eines der innovativsten und komplexesten meteorologischen Satellitensysteme, die je gebaut wurden“, so EUMETSAT-Generaldirektor Phil Evans.
„Wir haben mit den Wetterdiensten unserer Mitgliedstaaten zusammengearbeitet, um sicherzustellen, dass sie die Daten optimal nutzen können. Dies ist unerlässlich für eine ihrer wichtigsten Aufgaben – die schnelle Erkennung und Vorhersage von Extremwetterereignissen, damit Bürger, Behörden und Ersthelfer rechtzeitig gewarnt werden.“
„Wenn die vollständige MTG-Konstellation einsatzbereit ist, wird es erstmals möglich sein, den gesamten Lebenszyklus eines konvektiven Gewitters zu beobachten, von der Wolkenbildung bis zur Erkennung von Blitzeinschlägen.“
Eine effiziente und wirksame Nutzung dieser neuen Daten wird auch im Mittelpunkt des von der EU finanzierten Projekts „Space for Early Warnings in Africa“ stehen, das gemeinsam mit der Kommission der Afrikanischen Union durchgeführt wird. Der Rat hat heute die Beteiligung von EUMETSAT über eine Vereinbarung mit der Europäischen Kommission gebilligt. Das Projekt, das im Januar 2025 anläuft, wird die afrikanischen Kapazitäten für den Zugang zu und die Verarbeitung von Erdbeobachtungsdaten verbessern und so die Frühwarnsysteme und die Widerstandsfähigkeit gegenüber Unwettern stärken.
Neben den FCI und LI Instrumenten hat Meteosat-12 auch den Data Collection and Retransmission Service (DCS) und den Geostationary Search and Rescue Relay (GEOSAR)-Transponder an Bord.
Der DCS empfängt Beobachtungs- und Umweltdaten von meteorologischen Plattformen, die sich am Boden im Sichtfeld von Meteosat-12 befinden und überträgt sie an das MTG-Bodensegment. Der GEOSAR-Transponder erfasst Signale von Notsignalsendern in seinem Sichtfeld und leitet sie an die Rettungsdienste weiter.
Ein Fehler in einem Modul des Flexible Combined Imager führte dazu, dass die Inbetriebnahme länger dauerte, als das beim Start des Satelliten Mitte Dezember 2022 erwartet wurde.
"Viel Arbeit, Engagement und Einfallsreichtum waren nötig, um den Fehler zu beheben, während sich der Satellit bereits in seiner Umlaufbahn in einer Höhe von 36.000 km über der Erde befand“, sagt Evans. „Ich spreche den EUMETSAT-Teams, die von ESA und Industrie unterstützt werden, und es uns ermöglicht haben diesen wichtigen Meilenstein zu erreichen, meine Anerkennung aus. Heute können wir uns der Qualität und Zuverlässigkeit der Daten, die wir denjenigen zur Verfügung stellen, die sie benötigen, sicher sein.“