Als europäische Wettersatellitenbehörde verpflichtet sich EUMETSAT die notwendigen Schritte zu unternehmen, um durch kooperative Maßnahmen den Klimawandel und seine Auswirkungen zu bekämpfen. Dieses Engagement war von Anfang an Teil der DNA von EUMETSAT. Sowohl seine Gründungskonvention als auch das Leitbild von EUMETSAT erklärten die operative Überwachung des Klimas und die Analyse globaler Klimaveränderungen zu einer der grundlegenden Zielsetzungen der Behörde.
Die Temperaturen steigen weltweit an, mit immer offenkundigeren Folgen für die unterschiedlichen Regionen dieser Erde. Grönland erlebte im September 2022 die höchsten Temperaturen seit Beginn der Wetteraufzeichnungen, in einigen Landesteilen lagen die Spitzentemperaturen mehr als 8 °C über den monatlichen Durchschnittswerten. Die globalen Herausforderungen erfordern weltweite Beobachtung, Modellierung und Analyse: Die kontinuierliche Überwachung aller klimatischen Komponenten des Erdsystems ist eine Notwendigkeit.
Auf der Grundlage der Daten seiner eigenen Satellitenmissionen in Kombination mit Satellitendaten von Partnerbehörden generiert EUMETSAT Datenprodukte über die Zustände in der Atmosphäre, an Land und in den Meeren. Diese Produkte bilden die Basis für qualitativ hochwertige, langfristige Aufzeichnungen der wesentlichen klimatischen Variablen, die erforderlich ist, um die physikalischen Charakteristika des Planeten Erde zu verstehen und zu überwachen.
Neben der Protokollierung wesentlicher klimatischer Variablen ist es außerdem die Aufgabe von EUMETSAT, zur Umsetzung des Pariser Klimaabkommens beizutragen, die Vereinten Nationen über Klimaveränderungen zu informieren und langfristig und kontinuierlich den Betrieb von Wettersatelliten zu gewährleisten.
Die Organisation unterstützt auch das Global Climate Observing System (GCOS), das diese Woche in Darmstadt seine zweite Climate Observation Conference abhielt, in der es darum ging herauszufinden, wie man das derzeitige globale Klimabeobachtungssystem optimieren und die Erforschung, Analyse und Beeinflussung des Klimas besser unterstützen kann.
Zusammen mit seinen internationalen Partnern spielt EUMETSAT eine entscheidende Rolle bei der Versorgung der Weltgemeinschaft mit den dafür erforderlichen Werkzeugen und Instrumenten zur Erdbeobachtung. Die Experten des Intergovernmental Panel on Climate Change entschieden sich dafür, in die Schlussfolgerungen der Arbeitsgruppe I des 2021 veröffentlichten sechsten Weltklimaberichts 45 Beobachtungsprodukte mit EUMETSAT-Input aufzunehmen. Damit basieren 36 % aller Datensätze im Bericht auf Satellitendaten.
Um sicherzustellen, dass es seine Mission langfristig erfüllen kann, wird EUMETSAT seine Satellitenserien Meteosat und Metop um die Meteosat Third Generation (MTG) und das EUMETSAT Polar System – Second Generation erweitern, sodass eine Datenverfügbarkeit bis in die späten 2040er Jahre garantiert ist. Der erste Satellit der MTG-Konstellation wird Ende dieses Jahres an den Start gehen.
Bildunterschrift
Meeresoberflächentemperatur im März 2016.
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